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Wer rastet, der rostet!

Altern ist ein natürlicher Vorgang, und das Altern an sich keine Krankheit, sondern ein unaufhaltbarer biologischer Prozess.

Bei jedem hinterlässt das Alter seine Spuren: schon ab dem 30. Lebensjahr werden leider die Muskeln schwächer, Knochen brüchiger und Augen, Ohren und Gedächtnis lassen in ihrer Leistung nach. Vieles davon hat mit erblicher Veranlagung zu tun, doch Einiges hat man selbst in der Hand, indem man auf ausreichende Bewegung, geistige Aktivität und eine ausgewogene Ernährung achtet. Denn viele vermeintlich altersbedingten Krankheiten haben nichts mit dem Alter zu tun, sondern entstehen durch den persönlichen, manchmal eben ungesunden, Lebensstil.

Körperliche Aktivität ist die beste Vorbeugung gegen eine Vielzahl von Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden im Alter. Wer sich regelmäßig bewegt, verzögert den Alterungsprozess, verringert das Sturzrisiko und verbessert den Stoffwechsel und vor allem auch sein Selbstwertgefühl. Treppensteigen fällt wieder leichter und es bleibt einem nicht mehr so schnell die Luft weg. Im Vergleich zu Bewegungsmuffeln ist das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, für aktive Menschen geringer. Auch die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs, Darmkrebs oder Prostatakrebs zu erkranken, ist kleiner.

Die Erfahrung, wie gut ein Spaziergang tut, hat wohl jeder schon gemacht. Doch nicht nur die frische Luft führt dazu, dass wir uns besser fühlen. Bewegung lässt das Gehirn ein natürliches körpereigenes Antidepressivum produzieren, das unser Wohlbefinden steigert. Die Möglichkeiten, sich zu bewegen, sind vielfältig. Wer lieber für sich bleibt, entscheidet sich vielleicht für eine Radtour oder zieht einige Bahnen im örtlichen Schwimmbad. Doch mit dem Sport ist es wie mit so vielen Dingen: gemeinsam ist es schöner und das "Dranbleiben" fällt in der Gemeinschaft mit anderen Menschen leichter. So können Senioren über das sportliche Miteinander in Gymnastikgruppen oder Turnvereinen soziale Kontakte knüpfen und über die rein körperliche Ebene hinaus an Lebensqualität gewinnen. Die Anforderungen des Alltags sind mit ein wenig mehr körperlicher Fitness besser zu bewältigen und nicht selten steigt auch die Unabhängigkeit von der Hilfe anderer Menschen.

Es muss (und soll) kein Marathonlauf sein. Bereits ein zügiger Spaziergang am Tag kann das Leben verlängern. Die örtlichen Sportvereine bieten inzwischen ein auf Senioren abgestimmtes, weit gefächertes Angebot: von (Aqua)Gymnastik bis zum Tanzen, vom Wandern bis zum Laufen. Der jeweilige Trainings- und Fitnesszustand wird dabei berücksichtigt. Die Palette reicht von Vorsorge und Rehabilitation bis hin zur Vorbereitung auf das Sportabzeichen oder bis zu gemeinsamen Vorführungen in einer Turngruppe. Daneben existieren Fitness- und Trainingsangebote der Volkshochschulen oder Präventionskurse der Krankenkassen. Auch in Fitnessstudios richtet man sich immer mehr auf die Altersgruppe 50+ ein: das geschulte Personal kann gut einschätzen, welche körperlichen Belastungen geeignet sind, und erstellt einen persönlichen Trainingsplan.

Wer nach langer Pause sportlich aktiv werden will, sollte seinen Hausarzt aufsuchen um zu klären, welche Sportart die richtige für die persönliche Konstitution ist. Zu berücksichtigen sind dabei körperliche Beeinträchtigungen - sei es durch Alterserscheinungen, chronische Krankheiten oder akute Beschwerden. Doch auch bei Krankheit ist Sport nicht ausgeschlossen. Bei einigen Krebserkrankungen oder bei Diabetes kann regelmäßige körperliche Aktivität sogar helfen, den Krankheitsverlauf zu verbessern.