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Der Alltag in der Grundschule - Was Kinder erwartet

Zunächst einmal lernt ein Kind in der Grundschule das, was Sie als Eltern selbst dort auch schon gelernt haben: die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens. Durch das Leben in einer Gemeinschaft im täglichen Klassenverband werden aber auch emotionale und soziale Kompetenzen ausgebildet, die Ihr Kind für das lebenslange Lernen stärken. Ebenso soll der Unterricht ästhetische, kulturelle und religiöse Aspekte umfassen. Gemeint sind erste Erfahrungen im kreativen und künstlerischen Bereich, wie Malen und Zeichnen, aber auch Religionsunterricht und Begegnungen mit fremden Kulturen. Insgesamt findet dabei eine immer größer werdende Verselbstständigung im Handeln Ihres Kindes statt.

Wann lernen die Kinder Sprachen?
Auch Fremdsprachen werden in der Grundschule unterrichtet. Dahinter steht die Erkenntnis, dass Kinder in einer mehrsprachigen Welt aufwachsen. Das Zusammenleben mit zugewanderten Menschen, aber auch die wachsende Mobilität innerhalb der Europäischen Union sowie die zunehmenden internationalen Kontakte und Kooperationen von Arbeitgebern machen es notwendig, neben der Muttersprache weitere Sprachen zu beherrschen. Nach Auffassung der Kultusministerien sollte bereits in der Grundschule mit dem Erlernen von Fremdsprachen begonnen werden. In Hessen beginnt dies ab dem 3. Schuljahr mit Englisch.

Wie viel Zeit dürfen Grundschulkinder für Hausaufgaben aufwenden?
Nach Ansicht erfahrener Schulpsychologen sollten in der 1. Klasse die Hausaufgaben in 30 Minuten erledigt sein. Ab der 2. Klasse können sie auch 45 Minuten in Anspruch nehmen - vorausgesetzt, das Kind ist einigermaßen konzentriert bei der Sache und trödelt nicht. Wenn die Hausaufgaben nicht annähernd in der vorgesehenen Zeit erledigt werden können, kann es sinnvoll sein, den Kontakt zur Schule zu suchen, um die Gründe zu klären. Problematisch ist die Bewertung der Hausaufgabenzeit bei Kindern, die Ganztagsschulen besuchen. An den meisten Schulen ist es üblich, keine Hausaufgaben zu vergeben, wenn auch Nachmittagsangebote stattfinden. Geschieht dies dennoch, so bietet sich auch hier die Kontaktaufnahme mit der Schule und dem Lehrpersonal an.

Der Weg zum selbstständigen Handeln

In der Kindergartenzeit hat sich bei Ihrem Kind sicherlich schon angekündigt, dass es Entscheidungen an der ein oder anderen Stelle gerne selber treffen möchte. Sie haben gemeinsam gelernt, als Eltern auch mal loszulassen und Ihrem Kind den Vortritt zu gewähren. Bestenfalls verstärkt die Grundschulzeit diesen Prozess. Je mehr Eigenständigkeit Sie Ihrem Kind zugestehen, umso selbstbewusster entwickelt sich Ihr Kind für die großen Herausforderungen des Lebens. Konfliktfähigkeit kann sich nur ausbilden, wenn Ihr Kind auch mal in Konflikte involviert ist. Dabei haben Sie als Eltern natürlich weiterhin den Auftrag, dem Kind einen gesunden Rahmen dafür vorzugeben. Für eine gute Persönlichkeitsentwicklung und eine starke Resilienz Ihres Kindes braucht es immer Erfahrungsspielräume, in denen es selbstwirksam handeln kann. Diese Erfahrungen sammeln Kinder am besten in ihrer Umgebung, z. B. auf dem Schulweg oder auch in freien Lern- und Spielphasen im Miteinander. Je älter Ihr Kind wird, umso mehr bedeutet das für Sie, sich aus diesen Erfahrungsspielräumen auch mal zurückzuziehen. Insgesamt profitieren die Kinder vom Erleben positiver erwachsener Vorbilder, die sie auf ihrem Entwicklungsweg begleiten.