Die Gesundheit Ihres Kindes
Kinder und gesunde Ernährung
Eine gesunde Ernährung für das eigene Kind - das wollen alle Eltern. Aber wie sieht die eigentlich aus? Kinder haben einen anderen Nährstoffbedarf als Erwachsene. Zu den wichtigsten Bausteinen zählen Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette als Energieträger. Gute Quellen für Kohlenhydrate sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Nudeln, Kartoffeln und Reis. Auch viele Gemüsesorten und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen enthalten gesunde Kohlenhydrate und Eiweiß. Kohlenhydrate aus Zucker und Weißmehl sollten dagegen nur in Maßen gegessen werden. Gute Eiweißquellen sind Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte. Zusätzlich enthalten pflanzliche Öle, Nüsse und Sojabohnen gesunde Fette. Wichtig sind aber auch Mineralstoffe, Wasser und Vitamine. Dies hält Ihr Kind gesund und aktiv.
Tipps für einen guten Start in den Tag
Morgens steht das Frühstück an erster Stelle. Es muss nicht üppig sein, aber Sie sollten darauf achten, dass Ihr Kind jeden Tag etwas isst, bevor es in die Schule geht. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die morgens nichts gegessen haben, sich im Unterricht viel weniger konzentrieren können. Seien Sie ein gutes Vorbild - Ihr Kind orientiert sich an ihrem Verhalten. Ein Frühstück mit z. B. Milch oder wenig gesüßtem Kakao, Käsebrot oder Joghurt mit Obst und Müsli gibt genügend Energie für die ersten Schulstunden. Auch für die Pause sollte es einen Snack geben. Bedenken Sie dabei: das Auge isst mit. Je bunter und ansprechender Sie das Essen gestalten, desto lieber wird es gegessen. Bieten Sie ihrem Kind Obst und Gemüse als "Fingerfood" an oder bereiten Sie leckere kleine Vollkorn-Häppchen vor. Beteiligen Sie Ihre Kinder bei der Auswahl und Herstellung des Pausensnacks. Selbst gemachte Mahlzeiten schmecken immer besser.
Achten Sie besonders darauf, dass Ihr Kind den Tag über genügend trinkt. Das fördert die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Allerdings sind süße Limonaden und andere Mixgetränke hier nicht gemeint. Am besten geben Sie Ihrem Kind Wasser oder ungesüßten Tee. Empfehlenswert sind für die Schule eine Trinkflasche mit Schraubverschluss und eine große, gut verschließbare Brotdose.
Regionale Lebensmittel im Landkreis Kassel
Auf der Internetseite www.regional-optimal.de finden Sie zahlreiche Angebote regionaler Lebensmittel aus der Region Kassel. Durch eine bewusste und gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger in Ihrer Nähe können Sie regionale Anbieter und Wochenmärkte unterstützen. Das Portal wird vom BUND Kassel in Kooperation mit dem Naturpark Habichtswald betrieben und bietet einen umfassenden Überblick über Märkte, Gastronomen und Veranstaltungen, die regionale Lebensmittel verwenden und verkaufen. In der Informationsbroschüre "Regionale Entdeckungen im Landkreis Kassel" finden Sie eine Übersicht über Erzeuger und Anbieter regionaler Produkte und Direktvermarkter.
Sie können die Broschüre herunterladen oder in Papierform im Kreishaus erhalten.
Internet: https://landkreiskassel.de/der-landkreis-kassel/regionale-entdeckungen-2022.pdf
Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Schulkinder
Wer bisher dachte, Vorsorgeuntersuchungen seien nur für Kinder im Säuglingsalter, der irrt. Denn sowohl mit der U10 für Grundschüler (im Alter von 7 bis 8 Jahren) als auch mit der U11 für Schülerinnen und Schüler (im Alter von 9 bis 10 Jahren) haben Sie die Möglichkeit, Ihr Kind durchchecken zu lassen. Das Angebot ist bisher nicht gesetzlich vorgeschrieben, allerdings werden sie vom Berufsverband der Kinder und Jugendärzte ausdrücklich empfohlen und mittlerweile auch von den meisten Krankenkassen bezahlt. Fragen Sie daher vorher am besten bei Ihrer Krankenkasse nach.
Eine Liste der Krankenkassen, die die Kosten erstatten, finden Sie unter:
Internet: www.kinderaerzte-im-netz.de
Was wird bei der U10 und U11 untersucht?
U10:
Die U11 berücksichtigt in Ergänzung zu den allgemeinen U-Untersuchungen noch Schulleistungsstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien, Sozialisations- und Verhaltensstörungen sowie Mediennutzung und Suchtmittelprävention.
Sehprobleme bei Kindern
Die Schule hat gerade begonnen und Sie stellen fest, dass Ihr Kind Schwierigkeiten hat, den Lernstoff aufzunehmen und seine Hausaufgaben zu erledigen. Keine Panik - höchstwahrscheinlich liegt das nicht an den Fähigkeiten Ihres Kindes. Lernschwierigkeiten können oft mit einem eingeschränkten Sehvermögen zusammenhängen. Bei einer unkorrigierten Sehschwäche haben Kinder oft Schwierigkeiten, optische bzw. visuelle Reize richtig zu verarbeiten. Dadurch sind sie im Kindergarten und in der Schule deutlich benachteiligt. Schlechte Noten der Kinder sind daher also nicht immer gleich ein Zeichen von mangelnder Begabung. Dies kann demzufolge daher rühren, dass Kinder Zahlen und Buchstaben nicht richtig erkennen können, falsch wiedergeben und verwechseln. Dadurch haben sie Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben und können oft nicht flüssig lesen. Wenn Kinder nicht in der Lage sind, die Informationen an der Tafel zu lesen, versuchen sie es beim Sitznachbarn, wirken dadurch oft undiszipliniert und stören den Unterricht. Auch Zeitprobleme treten auf. Stress, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und Unlust sind logische Folgen unkorrigierter Sehschwächen. Sehfehler sollten also rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Geschieht dies nicht, kann eine normale Entwicklung des Sehens nicht mehr erfolgen und es bleibt eine lebenslange Einschränkung der Sehkraft zurück. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, immer an den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen mit Ihrem Kind teilzunehmen. Allein drei der insgesamt zehn Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern widmen sich routinemäßig auch dem Sehvermögen. Werden diese Untersuchungen jedoch in zu großen Zeitabständen durchgeführt, bieten sie keine sichere Früherkennung von Sehfehlern.
Mögliche Anzeichen für Sehprobleme bei Kindern
Neben Sehschwächen sind Hörprobleme eine der häufigsten Ursachen für Lernschwierigkeiten und Stress bei Schulkindern. Wenn Kinder nicht verstehen, was gesagt wird, können sie nicht angemessen reagieren. Wer ähnliche Laute nicht voneinander unterscheiden kann, rechnet falsch oder macht Fehler beim Diktat. Wenn das Hörvermögen eingeschränkt ist, stellen sich besondere Anforderungen an das soziale Umfeld des Kindes. Für Lehrer und Eltern wird dann intensives Zuhören und Beobachten zur entscheidenden Schlüsselqualifikation. Für die meisten hörgeschädigten Kinder ist oftmals die Versorgung mit Hörgeräten die beste Lösung. Wichtig ist, frühzeitig zu reagieren und fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen - denn je früher Hörprobleme erkannt werden, desto größer sind die Chancen, sie zu beheben. Bei fachgerechter Betreuung durch den HNO-Arzt und einem Hörgeräteakustiker ist der Einsatz von Hörsystemen problemlos möglich. Die Kinder reagieren fast immer positiv auf die Hörgeräte, da sie ihnen deutliche Verbesserungen und unmittelbare Hörerlebnisse bringen.
Tipps und weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie z. B. unter:
Internet: www.fgh-info.de
Bei Sprachbeeinträchtigungen: Logopädie
Logopädie bezieht sich auf die Therapie von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen. Kinder, die Probleme mit dem Sprechen, Verstehen oder Ausdrücken von Sprache haben, können durch logopädische Behandlung unterstützt werden, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Ziel der Logopädie bei Kindern ist es, die Kommunikationsfähigkeit zu stärken, sodass das Kind sich besser ausdrücken und in sozialen Situationen, wie in der Schule, besser zurechtkommt.
Zu den häufigsten Gründen, warum Kinder Logopädie benötigen, gehören:
Hilfe zur Selbsthilfe: Ergotherapie
Ergotherapie bei Kindern zielt darauf ab, die motorischen, kognitiven, sozialen und alltäglichen Fähigkeiten zu fördern, die für die gesunde Entwicklung und eine erfolgreiche Teilnahme am Alltag wichtig sind. Kinder, die aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, Beeinträchtigungen oder bestimmten Erkrankungen Schwierigkeiten haben, ihre Umwelt zu erleben oder alltägliche Aufgaben zu bewältigen, können von einer ergotherapeutischen Behandlung profitieren.
Eine Ergotherapie kann bei diesen Problemen eine wertvolle Hilfe sein:
Wann muss ich mit meinem Kind zum Hausarzt oder Kinderarzt?
Ihr Kind ist krank und Sie wissen nicht genau, zu welchem Arzt Sie gehen sollten? Dann helfen Ihnen vielleicht ein paar grundlegende Kenntnisse. Hausärzte dürfen Kinder und Erwachsene behandeln. Kinderärzte dürfen aber nur Kinder bis zum 18. Lebensjahr behandeln, außer es gibt keine anderen Ärzte mit entsprechenden Versorgungsangeboten. Kinderärzte erklären altersgerecht, nehmen sich Zeit, behalten die Nerven, sind humorvoll und machen gegebenenfalls auch Hausbesuche. Deshalb ist es besser, mit einem kranken Kleinkind einen Kinderarzt statt eines Hausarztes aufzusuchen.
In der Zahnarztpraxis - kinderleicht?
Die meisten Ängste vor dem Zahnarzt kommen in den ersten Lebensjahren auf. Oft übertragen Eltern ihre eigenen negativen Erfahrungen auf ihre Kinder. Dabei ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig und richtig auf den Zahnarztbesuch vorbereitet werden. Wenn Eltern, Schule, Tageseinrichtungen, Zahnarztpraxen und Schulzahnärzte Hand in Hand arbeiten, einige wenige Regeln beachten, dann kann der Zahnarztbesuch für Kinder zu einem unbeschwerten Erlebnis werden:
Internet: https://www.lagh.de/fileadmin/user_upload/lagh/kita/buecherhits_20211.pdf
Der Besuch beim Kieferorthopäden - was gilt es zu beachten?
Ein falscher Biss, eine falsche Zungenlage und schiefe Zähne können langfristig die Gesundheit Ihres Kindes beeinträchtigen. So können vermehrt Karies und Magen-Darm-Erkrankungen entstehen oder Sprachstörungen auftreten. Ein Kieferorthopäde ist ein Spezialist für Zahn- und Kieferfehlstellungen. Mit einer Zahnspange kann leicht die Stellung von Kiefer und Zähnen korrigiert werden. Bevor ein Kieferorthopäde aufgesucht werden sollte, ist es wichtig, Ihr Kind zu beobachten. Folgende Anzeichen können auf eine gestörte Mundraum-Funktion hinweisen:
Physiotherapie bei Kindern
Der Begriff Physiotherapie kommt aus dem Griechischen. "Physis" bedeutet "Natur" und "therapeia" bedeutet "die Pflege der Kranken". Physiotherapie nutzt Heilmittel, die die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers verbessern, heilen oder erhalten können. Bei der Arbeit mit Kindern gelten besondere Anforderungen für Physiotherapeuten. Sie helfen Kindern in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Das gilt auch für längerfristige Therapien, z. B. bei Überaktivität. Es kann dabei ganz individuell auf die Ansprüche und Wünsche der Kinder eingegangen werden. Das besondere Anliegen besteht darin, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren und ihre Bewegungsfreude zu unterstützen.
"Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh"
Geeignetes Schuhwerk ist wichtig, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen und eine optimale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Ein Großteil der Eltern schätzt die Schuhgröße ihrer Kinder falsch ein und auch die Methoden, die Passform zu testen sind oftmals nicht praktikabel. Zu kleine Schuhe können große gesundheitliche Schäden bei Kinderfüßen zur Folge haben: je kürzer die Schuhe sind, umso schiefer stellen sich die Großzehen. Diese Fehlstellung kann sich jedoch mit dem Tragen passender Schuhe zurückbilden. Weitere Untersuchungen müssen dann abklären, ob und inwiefern sich die zu kleinen Schuhe auf Motorik, Knie- und Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule der Kleinen auswirken. Beim nächsten Schuhkauf sollte also gut aufgepasst werden. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten. Dort kann Ihr Kind den Schuh anprobieren und es wird geprüft, ob er passt. Kaufen Sie Schuhe besser am Nachmittag, weil die Füße von Kindern im Tagesverlauf größer werden. Die Schuhe sollten aus weichem, beweglichem und atmungsaktivem Material sein. Kontrollieren Sie regelmäßig die Größe. Das gilt besonders für Schuhe, die Ihr Kind in der Schule trägt und die Sie dadurch nicht täglich begutachten können. Nehmen Sie die Füße Ihres Kindes genau unter die Lupe. Viele Kleinkinder haben Knick-Senk-Füße, was allein noch kein Problem darstellt. Das lässt sich meist einfach beheben, indem Sie Ihr Kind oft barfuß laufen lassen und für viel Bewegung sorgen. Doch wenn nicht richtig darauf geachtet wird, können daraus Plattfüße werden, die nicht von selbst wieder weggehen. In diesem Fall würde Ihr Kind auch öfter über Fußschmerzen klagen und die Sohlen der Schuhe wären am Innenrand schnell abgenutzt. Dann sollten Sie einen Kinderorthopäden aufsuchen. Der kann mit Einlagen oder anderen Behandlungen helfen.
Eine gesunde Ernährung für das eigene Kind - das wollen alle Eltern. Aber wie sieht die eigentlich aus? Kinder haben einen anderen Nährstoffbedarf als Erwachsene. Zu den wichtigsten Bausteinen zählen Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette als Energieträger. Gute Quellen für Kohlenhydrate sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Nudeln, Kartoffeln und Reis. Auch viele Gemüsesorten und Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen enthalten gesunde Kohlenhydrate und Eiweiß. Kohlenhydrate aus Zucker und Weißmehl sollten dagegen nur in Maßen gegessen werden. Gute Eiweißquellen sind Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukte. Zusätzlich enthalten pflanzliche Öle, Nüsse und Sojabohnen gesunde Fette. Wichtig sind aber auch Mineralstoffe, Wasser und Vitamine. Dies hält Ihr Kind gesund und aktiv.
Tipps für einen guten Start in den Tag
Morgens steht das Frühstück an erster Stelle. Es muss nicht üppig sein, aber Sie sollten darauf achten, dass Ihr Kind jeden Tag etwas isst, bevor es in die Schule geht. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die morgens nichts gegessen haben, sich im Unterricht viel weniger konzentrieren können. Seien Sie ein gutes Vorbild - Ihr Kind orientiert sich an ihrem Verhalten. Ein Frühstück mit z. B. Milch oder wenig gesüßtem Kakao, Käsebrot oder Joghurt mit Obst und Müsli gibt genügend Energie für die ersten Schulstunden. Auch für die Pause sollte es einen Snack geben. Bedenken Sie dabei: das Auge isst mit. Je bunter und ansprechender Sie das Essen gestalten, desto lieber wird es gegessen. Bieten Sie ihrem Kind Obst und Gemüse als "Fingerfood" an oder bereiten Sie leckere kleine Vollkorn-Häppchen vor. Beteiligen Sie Ihre Kinder bei der Auswahl und Herstellung des Pausensnacks. Selbst gemachte Mahlzeiten schmecken immer besser.
Achten Sie besonders darauf, dass Ihr Kind den Tag über genügend trinkt. Das fördert die Leistungsfähigkeit und Konzentration. Allerdings sind süße Limonaden und andere Mixgetränke hier nicht gemeint. Am besten geben Sie Ihrem Kind Wasser oder ungesüßten Tee. Empfehlenswert sind für die Schule eine Trinkflasche mit Schraubverschluss und eine große, gut verschließbare Brotdose.
Regionale Lebensmittel im Landkreis Kassel
Auf der Internetseite www.regional-optimal.de finden Sie zahlreiche Angebote regionaler Lebensmittel aus der Region Kassel. Durch eine bewusste und gesunde Ernährung mit frischem Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger in Ihrer Nähe können Sie regionale Anbieter und Wochenmärkte unterstützen. Das Portal wird vom BUND Kassel in Kooperation mit dem Naturpark Habichtswald betrieben und bietet einen umfassenden Überblick über Märkte, Gastronomen und Veranstaltungen, die regionale Lebensmittel verwenden und verkaufen. In der Informationsbroschüre "Regionale Entdeckungen im Landkreis Kassel" finden Sie eine Übersicht über Erzeuger und Anbieter regionaler Produkte und Direktvermarkter.
Sie können die Broschüre herunterladen oder in Papierform im Kreishaus erhalten.
Internet: https://landkreiskassel.de/der-landkreis-kassel/regionale-entdeckungen-2022.pdf
Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen für Schulkinder
Wer bisher dachte, Vorsorgeuntersuchungen seien nur für Kinder im Säuglingsalter, der irrt. Denn sowohl mit der U10 für Grundschüler (im Alter von 7 bis 8 Jahren) als auch mit der U11 für Schülerinnen und Schüler (im Alter von 9 bis 10 Jahren) haben Sie die Möglichkeit, Ihr Kind durchchecken zu lassen. Das Angebot ist bisher nicht gesetzlich vorgeschrieben, allerdings werden sie vom Berufsverband der Kinder und Jugendärzte ausdrücklich empfohlen und mittlerweile auch von den meisten Krankenkassen bezahlt. Fragen Sie daher vorher am besten bei Ihrer Krankenkasse nach.
Eine Liste der Krankenkassen, die die Kosten erstatten, finden Sie unter:
Internet: www.kinderaerzte-im-netz.de
Was wird bei der U10 und U11 untersucht?
U10:
- Messung von Körpergröße, -gewicht und Blutdruck
- allgemeine körperliche Untersuchung mit Beurteilung der Organfunktion durch Abhören und Abtasten
- Entwicklung des Knochenbaus
- Hör- und Sehtest
- Farberkennungstest
- Test auf Lese-Rechtschreib-, und/oder Rechenschwäche
Die U11 berücksichtigt in Ergänzung zu den allgemeinen U-Untersuchungen noch Schulleistungsstörungen, Zahn-, Mund- und Kieferanomalien, Sozialisations- und Verhaltensstörungen sowie Mediennutzung und Suchtmittelprävention.
Sehprobleme bei Kindern
Die Schule hat gerade begonnen und Sie stellen fest, dass Ihr Kind Schwierigkeiten hat, den Lernstoff aufzunehmen und seine Hausaufgaben zu erledigen. Keine Panik - höchstwahrscheinlich liegt das nicht an den Fähigkeiten Ihres Kindes. Lernschwierigkeiten können oft mit einem eingeschränkten Sehvermögen zusammenhängen. Bei einer unkorrigierten Sehschwäche haben Kinder oft Schwierigkeiten, optische bzw. visuelle Reize richtig zu verarbeiten. Dadurch sind sie im Kindergarten und in der Schule deutlich benachteiligt. Schlechte Noten der Kinder sind daher also nicht immer gleich ein Zeichen von mangelnder Begabung. Dies kann demzufolge daher rühren, dass Kinder Zahlen und Buchstaben nicht richtig erkennen können, falsch wiedergeben und verwechseln. Dadurch haben sie Schwierigkeiten beim Rechnen und Schreiben und können oft nicht flüssig lesen. Wenn Kinder nicht in der Lage sind, die Informationen an der Tafel zu lesen, versuchen sie es beim Sitznachbarn, wirken dadurch oft undiszipliniert und stören den Unterricht. Auch Zeitprobleme treten auf. Stress, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und Unlust sind logische Folgen unkorrigierter Sehschwächen. Sehfehler sollten also rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Geschieht dies nicht, kann eine normale Entwicklung des Sehens nicht mehr erfolgen und es bleibt eine lebenslange Einschränkung der Sehkraft zurück. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, immer an den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen mit Ihrem Kind teilzunehmen. Allein drei der insgesamt zehn Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern widmen sich routinemäßig auch dem Sehvermögen. Werden diese Untersuchungen jedoch in zu großen Zeitabständen durchgeführt, bieten sie keine sichere Früherkennung von Sehfehlern.
Mögliche Anzeichen für Sehprobleme bei Kindern
- Blinzeln oder Stirnrunzeln, häufiges Augenreiben
- schnelles Ermüden beim Lesen oder Schreiben
- langsames, flüchtiges oder fehlerhaftes Lesen
- häufiges Verrutschen in der Zeile
- geringer Augenabstand zum Buch oder Fernseher
- unsauberes Schriftbild (Wortabstände, Linienführung)
- Unlust beim Malen, Schreiben, Lesen oder bei Feinarbeiten
- unsichere Feinmotorik (Tollpatschigkeit), häufiges Stolpern oder Balancestörungen
- ungeschicktes Verhalten beim Ballspielen
- Lichtempfindlichkeit
Neben Sehschwächen sind Hörprobleme eine der häufigsten Ursachen für Lernschwierigkeiten und Stress bei Schulkindern. Wenn Kinder nicht verstehen, was gesagt wird, können sie nicht angemessen reagieren. Wer ähnliche Laute nicht voneinander unterscheiden kann, rechnet falsch oder macht Fehler beim Diktat. Wenn das Hörvermögen eingeschränkt ist, stellen sich besondere Anforderungen an das soziale Umfeld des Kindes. Für Lehrer und Eltern wird dann intensives Zuhören und Beobachten zur entscheidenden Schlüsselqualifikation. Für die meisten hörgeschädigten Kinder ist oftmals die Versorgung mit Hörgeräten die beste Lösung. Wichtig ist, frühzeitig zu reagieren und fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen - denn je früher Hörprobleme erkannt werden, desto größer sind die Chancen, sie zu beheben. Bei fachgerechter Betreuung durch den HNO-Arzt und einem Hörgeräteakustiker ist der Einsatz von Hörsystemen problemlos möglich. Die Kinder reagieren fast immer positiv auf die Hörgeräte, da sie ihnen deutliche Verbesserungen und unmittelbare Hörerlebnisse bringen.
Tipps und weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie z. B. unter:
Internet: www.fgh-info.de
Bei Sprachbeeinträchtigungen: Logopädie
Logopädie bezieht sich auf die Therapie von Sprach-, Sprech- und Kommunikationsstörungen. Kinder, die Probleme mit dem Sprechen, Verstehen oder Ausdrücken von Sprache haben, können durch logopädische Behandlung unterstützt werden, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern. Ziel der Logopädie bei Kindern ist es, die Kommunikationsfähigkeit zu stärken, sodass das Kind sich besser ausdrücken und in sozialen Situationen, wie in der Schule, besser zurechtkommt.
Zu den häufigsten Gründen, warum Kinder Logopädie benötigen, gehören:
- Sprachentwicklungsverzögerung: Wenn ein Kind später als andere in seiner Altersgruppe zu sprechen beginnt oder Schwierigkeiten hat, Wörter und Sätze zu bilden.
- Artikulationsstörungen: Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, bestimmte Laute korrekt auszusprechen, wie zum Beispiel das "r" oder "s".
- Stottern: Wenn ein Kind beim Sprechen häufig blockiert oder wiederholt.
- Sprachverständnis: Wenn ein Kind Probleme hat, Anweisungen oder Fragen zu verstehen.
- Sprachstörungen nach Verletzungen oder Erkrankungen: Zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder einer neurologischen Erkrankung.
Hilfe zur Selbsthilfe: Ergotherapie
Ergotherapie bei Kindern zielt darauf ab, die motorischen, kognitiven, sozialen und alltäglichen Fähigkeiten zu fördern, die für die gesunde Entwicklung und eine erfolgreiche Teilnahme am Alltag wichtig sind. Kinder, die aufgrund von Entwicklungsverzögerungen, Beeinträchtigungen oder bestimmten Erkrankungen Schwierigkeiten haben, ihre Umwelt zu erleben oder alltägliche Aufgaben zu bewältigen, können von einer ergotherapeutischen Behandlung profitieren.
Eine Ergotherapie kann bei diesen Problemen eine wertvolle Hilfe sein:
- Feinmotorische Schwierigkeiten: Kinder haben oft Probleme, kleine Bewegungen zu koordinieren, wie zum Beispiel beim Malen, Schneiden oder Schreiben. Ergotherapeuten helfen, die Hand-Auge-Koordination und die Fingerfertigkeit zu verbessern.
- Grobmotorische Probleme: Manche Kinder haben Schwierigkeiten bei großen Bewegungen wie Laufen, Springen oder Klettern. Ergotherapie unterstützt die Verbesserung der Körperwahrnehmung und Bewegungskoordination.
- Sensomotorische Störungen: Einige Kinder reagieren überempfindlich oder unterempfindlich auf bestimmte Sinneseindrücke (wie Berührungen, Geräusche oder Bewegungen). Ergotherapeuten arbeiten daran, das Kind im Umgang mit diesen Eindrücken zu unterstützen und zu helfen, die Wahrnehmung besser zu integrieren.
- Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen: Wenn ein Kind Schwierigkeiten hat, sich zu koordinieren oder das Gleichgewicht zu halten, etwa beim Fahrradfahren oder Spielen, kann Ergotherapie helfen, diese Fähigkeiten zu verbessern.
- Kognitive und soziale Fähigkeiten: Kinder mit Entwicklungsstörungen können Unterstützung dabei benötigen alltägliche Aufgaben wie Anziehen, Körperpflege, Schulorganisation oder soziale Interaktionen zu meistern. Ergotherapie hilft, soziale Fähigkeiten zu fördern und das kindliche Selbstbewusstsein zu stärken.
- Sprach- und Lernstörungen: Bei Kindern mit Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung oder beim Lernen von bestimmten Fertigkeiten (z. B. Lesen, Schreiben) kann die Ergotherapie unterstützend wirken, um Konzentration, Wahrnehmung und Lernen zu fördern.
Wann muss ich mit meinem Kind zum Hausarzt oder Kinderarzt?
Ihr Kind ist krank und Sie wissen nicht genau, zu welchem Arzt Sie gehen sollten? Dann helfen Ihnen vielleicht ein paar grundlegende Kenntnisse. Hausärzte dürfen Kinder und Erwachsene behandeln. Kinderärzte dürfen aber nur Kinder bis zum 18. Lebensjahr behandeln, außer es gibt keine anderen Ärzte mit entsprechenden Versorgungsangeboten. Kinderärzte erklären altersgerecht, nehmen sich Zeit, behalten die Nerven, sind humorvoll und machen gegebenenfalls auch Hausbesuche. Deshalb ist es besser, mit einem kranken Kleinkind einen Kinderarzt statt eines Hausarztes aufzusuchen.
In der Zahnarztpraxis - kinderleicht?
Die meisten Ängste vor dem Zahnarzt kommen in den ersten Lebensjahren auf. Oft übertragen Eltern ihre eigenen negativen Erfahrungen auf ihre Kinder. Dabei ist es wichtig, dass Kinder frühzeitig und richtig auf den Zahnarztbesuch vorbereitet werden. Wenn Eltern, Schule, Tageseinrichtungen, Zahnarztpraxen und Schulzahnärzte Hand in Hand arbeiten, einige wenige Regeln beachten, dann kann der Zahnarztbesuch für Kinder zu einem unbeschwerten Erlebnis werden:
- Manche Familienangehörigen erzählen in Anwesenheit von Kindern "Katastrophengeschichten" von vergangenen Zahnarztbesuchen. Das kann die Fantasie der Kinder jedoch anregen und sie verunsichern.
- Aussagen wie "Es tut nicht weh" oder "Du brauchst keine Angst zu haben" sollten eher vermieden werden. Kinder denken in erster Linie prozesshaft und verstehen Negationen noch nicht. So ist die Botschaft für sie genau das Gegenteil und wird tief im Unterbewusstsein durch Wiederholungen weiter verankert.
- Nutzen Sie deshalb positive Botschaften und Formulierungen, wie z. B. "Der Zahnarzt hilft dir dabei, dass deine Zähne gesund bleiben" oder "...dass deine Zähne schön aussehen" usw.
- Versuchen Sie auf die Fähigkeiten Ihrer Kinder aufzubauen und motivieren sie "Weißt du noch, als du dich ganz sicher, stark und mutig gefühlt hast?"
- Es empfiehlt sich, bereits (Klein)kinder mit in die Zahnarztpraxis zu nehmen, sie an Gerüche und Geräusche zu gewöhnen und ihnen dabei zu zeigen, dass es ganz normal ist, wenn Mama und Papa sich in den Mund schauen lassen und diese Untersuchungen dazugehören.
- Kleine Belohnungsgeschenke sollten bei dieser Art von Terminen vermieden werden. Dadurch wird oftmals eine "Alltäglichkeit" zu etwas Besonderem. Kleine Belohnungsgeschenke sollten nur die Behandelnden verteilen dürfen.
Internet: https://www.lagh.de/fileadmin/user_upload/lagh/kita/buecherhits_20211.pdf
Der Besuch beim Kieferorthopäden - was gilt es zu beachten?
Ein falscher Biss, eine falsche Zungenlage und schiefe Zähne können langfristig die Gesundheit Ihres Kindes beeinträchtigen. So können vermehrt Karies und Magen-Darm-Erkrankungen entstehen oder Sprachstörungen auftreten. Ein Kieferorthopäde ist ein Spezialist für Zahn- und Kieferfehlstellungen. Mit einer Zahnspange kann leicht die Stellung von Kiefer und Zähnen korrigiert werden. Bevor ein Kieferorthopäde aufgesucht werden sollte, ist es wichtig, Ihr Kind zu beobachten. Folgende Anzeichen können auf eine gestörte Mundraum-Funktion hinweisen:
- schlaffe Lippen und ein meist geöffneter Mund (Mundatmung)
- Schnarchen, Zähneknirschen
- Sprechprobleme
- Lutschen am Daumen, Schnuller oder anderen Gegenständen
- vorstehende Schneidezähne, Zahnfehlstellungen
- "Kau-Faulheit" (Vermeidung härterer Nahrung)
- Frühzeitiger Verlust von Milchzähnen u. a. durch Karies, Unfälle oder Stürze
Physiotherapie bei Kindern
Der Begriff Physiotherapie kommt aus dem Griechischen. "Physis" bedeutet "Natur" und "therapeia" bedeutet "die Pflege der Kranken". Physiotherapie nutzt Heilmittel, die die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers verbessern, heilen oder erhalten können. Bei der Arbeit mit Kindern gelten besondere Anforderungen für Physiotherapeuten. Sie helfen Kindern in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung. Das gilt auch für längerfristige Therapien, z. B. bei Überaktivität. Es kann dabei ganz individuell auf die Ansprüche und Wünsche der Kinder eingegangen werden. Das besondere Anliegen besteht darin, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren und ihre Bewegungsfreude zu unterstützen.
"Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh"
Geeignetes Schuhwerk ist wichtig, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen und eine optimale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten. Ein Großteil der Eltern schätzt die Schuhgröße ihrer Kinder falsch ein und auch die Methoden, die Passform zu testen sind oftmals nicht praktikabel. Zu kleine Schuhe können große gesundheitliche Schäden bei Kinderfüßen zur Folge haben: je kürzer die Schuhe sind, umso schiefer stellen sich die Großzehen. Diese Fehlstellung kann sich jedoch mit dem Tragen passender Schuhe zurückbilden. Weitere Untersuchungen müssen dann abklären, ob und inwiefern sich die zu kleinen Schuhe auf Motorik, Knie- und Hüftgelenke sowie die Wirbelsäule der Kleinen auswirken. Beim nächsten Schuhkauf sollte also gut aufgepasst werden. Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten. Dort kann Ihr Kind den Schuh anprobieren und es wird geprüft, ob er passt. Kaufen Sie Schuhe besser am Nachmittag, weil die Füße von Kindern im Tagesverlauf größer werden. Die Schuhe sollten aus weichem, beweglichem und atmungsaktivem Material sein. Kontrollieren Sie regelmäßig die Größe. Das gilt besonders für Schuhe, die Ihr Kind in der Schule trägt und die Sie dadurch nicht täglich begutachten können. Nehmen Sie die Füße Ihres Kindes genau unter die Lupe. Viele Kleinkinder haben Knick-Senk-Füße, was allein noch kein Problem darstellt. Das lässt sich meist einfach beheben, indem Sie Ihr Kind oft barfuß laufen lassen und für viel Bewegung sorgen. Doch wenn nicht richtig darauf geachtet wird, können daraus Plattfüße werden, die nicht von selbst wieder weggehen. In diesem Fall würde Ihr Kind auch öfter über Fußschmerzen klagen und die Sohlen der Schuhe wären am Innenrand schnell abgenutzt. Dann sollten Sie einen Kinderorthopäden aufsuchen. Der kann mit Einlagen oder anderen Behandlungen helfen.