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So schmeckt es Senioren

Altern ist ein natürlicher Vorgang, und das Altern an sich keine Krankheit, sondern ein unaufhaltbarer biologischer Prozess. Bei jedem hinterlässt das Alter seine Spuren: schon ab dem 30. Lebensjahr werden die Muskeln schwächer, Knochen brüchiger und Augen, Ohren und Gedächtnis lassen in ihrer Leistung nach. Vieles davon hat mit erblicher Veranlagung zu tun, doch einiges hat man selbst in der Hand, indem man auf ausreichende Bewegung, geistige Aktivität und eine ausgewogene Ernährung achtet. Auch einige vermeintlich altersbedingte Krankheiten entstehen durch den persönlichen, manchmal eben ungesunden, Lebensstil.

In der zweiten Hälfte des Lebens sind meist leichte Anpassungen in der Ernährungsweise sinnvoll. Der Stoffwechsel stellt sich um, der Muskelanteil im Körper schwindet, der Anteil an Fettgewebe nimmt zu. Das führt dazu, dass Menschen im Alter einen geringeren Energieumsatz verzeichnen als jüngere. Wird die Kalorienaufnahme nicht an den sinkenden Bedarf angepasst, nimmt man zu. Anzustreben ist aber auch im Alter das Normalgewicht. Während nun die einen im Alter zunehmen, haben vor allem hochbetagte Menschen ein gegenteiliges Problem: sie verlieren den Appetit, essen zu wenig oder zu nährstoffarm und leiden auf Dauer an einer Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen. Bei beiden Szenarien besteht die Gefahr, krank zu werden oder die Leistungsfähigkeit vorzeitig zu verlieren.

Wohlbefinden und Gesundheit sind Voraussetzung für eine hohe Lebensqualität im Alter. Gerade Senioren benötigen deshalb eine Ernährung, die den Körper mit allem Notwendigen versorgt. Manchmal fehlt das Bewusstsein, wie wichtig das richtige Essen für ein selbstbestimmtes und gesundes Leben im Alter ist. Um Gesundheit und Vitalität möglichst lange zu erhalten, sind für ältere Menschen, die eine normale Ernährung vertragen und nicht auf Diätkost u. ä. angewiesen sind, folgende praktische Tipps hilfreich:
  • Im Alter lässt das Durstempfinden nach. Der Körper benötigt pro Tag etwa 1,5 Liter Flüssigkeit, im Sommer mehr. Ideal sind Wasser, Kräuter- und Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen.

  • Lebensmittel wie Gemüse, Salat und Milchprodukte sind gesund und lecker. Deshalb sollten sie täglich auf dem Tisch stehen. Die Verwendung von Tiefkühlgemüse spart viel Zeit, es enthält fast ebenso viele Nährstoffe wie erntefrisches Gemüse.

  • Essen Sie, so oft es geht, Fisch.

  • Versuchen Sie, Ihren Fettverzehr einzuschränken und benutzen Sie pflanzliche statt tierische Fette und Öle.

  • Bevorzugen Sie Vollkornprodukte.

  • Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind bekömmlicher als drei große.

  • "Gut gekaut ist halb verdaut" gilt noch immer. Kauen Sie gründlich, essen Sie bewusst und in Ruhe.

  • Essen Sie in schöner Atmosphäre! Essen dient nicht nur dazu, gesund zu bleiben, es soll vor allen Dingen auch mit Lust verbunden sein.

  • Kontrollieren Sie regelmäßig, am besten wöchentlich, Ihr Gewicht.

  • Erhalten Sie sich Ihre Fitness und Beweglichkeit - und auch Ihren Appetit - durch regelmäßige körperliche Betätigung wie Wandern, Schwimmen, Radfahren und Gymnastik.

  • Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten selbst zu, auch wenn Sie alleine leben. Reste lassen sich meistens gut einfrieren.

Früher schmeckte es besser - wenn der Appetit schwindet
Mit zunehmendem Alter lassen nicht nur Durst und Appetit nach, sondern auch das Geschmacksempfinden. Kommen noch Probleme beim Kauen hinzu, macht das Essen keine Freude mehr und es wird für ältere Menschen schwierig, sich nahrhaft und ausgewogen zu ernähren. Isolation, finanzielle Sorgen oder der Verlust eines nahe stehenden Menschen können zusätzlich den Appetit hemmen.

Verzichten Sie nicht auf besonders gesunde Nahrungsmittel wie Obst, Rohkost und Vollkornbrot! Regen Sie Ihren Appetit an, z. B. Obst schälen und raspeln, rohes Gemüse in mundgerechte Stückchen schneiden und frische Obst- und Gemüsesäfte trinken. Wichtiges Utensil ist ein Pürierstab, der bei der Zubereitung von Gemüsesuppen oder Milchshakes gute Dienste leistet. Haferflocken für das morgendliche Müsli lassen sich gut über Nacht einweichen, und beim Vollkornbrot kann man die Rinde entfernen. Gedünsteter Fisch und Hackfleischgerichte sind ebenfalls leicht zu kauen und beugen einer unzureichenden Versorgung mit wichtigen Proteinen vor.

Ihnen fehlt das Salz in der Suppe? Lassen Sie trotzdem den Salzstreuer stehen und greifen Sie stattdessen bei der Zubereitung Ihrer Speisen lieber auf frische Kräuter, Zwiebeln, Knoblauch, Senf und Zitronensaft zurück.